"DDDR" - Die Eselsbrücke als Trainingshilfe

Tipps zum Verhaltens Auf- und Abbau oder die Erklärung zu "DDDR"

 

Es gibt beim Verhaltens Auf- und Abbau so viel zu Wissen und zu Beachten. Daher möchte ich hier mit einer kleinen Eselsbrücke helfen.

 

Wofür steht DDDR?

-       Dauer

-       Distanz

-       Dynamik

-       Reizstärke (Ablenkung)

 

Agenda: 

> mehr

< weniger

= gleichbleibend

 

Nehmen wir mal das Sitz-Bleib als Beispiel.

Ihr Hund soll lernen unter allen möglichen und unmöglichen Umständen sitzen zu bleiben.

Jetzt können Sie ihm Sitz Bleib sagen, und hoffen, dass er es macht. 

Hoffnung ist aber ein schlechter Trainingspartner. Besser, man hat einen Plan.

Bevor wir mit der Konditionierung der zukünftigen Signale / Kommandos anfangen, sollte das gewünschte Verhalten zuverlässig reproduzierbar sein.

Wie plant man denn nun am besten?

Die Hauptkriterien, die der Hund neben der Position lernen muss, sind DauerDistanzDynamik der Ablenkung, oder die Position aus steigendem Tempo einnehmen oder die Reizstärke der Ablenkung.

 

Also fangen wir von vorne an (Ihr habt mehrere Leckerchen in der einen Hand parat):

-       Der Hund befindet sich vor euch und wird ins Sitz gelockt und sofort belohnt.

-       Er bekommt jetzt zügig hintereinander immer wieder ein Leckerchen.

-       Als nächstes werden die Abstände zwischen der Leckerchen Gabe verlängert (Dauer >).

-       Dabei solltet ihr euch erstmal aufrichten können.

-       Wenn der Hund jetzt konzentriert und ruhig ca. 4 Sekunden sitzen bleibt, kann der nächste Schwierigkeitsgrad erfolgen.

-       Bewegt eure Füße auf der Stelle, der Hund wird bereits nach 2 Sekunden belohnt. (Dynamik >, Dauer<)

-       Die Dauer > wird wieder verlängert.

-       Als nächstes macht ihr einen Wiegeschritt und belohnt euren Hund sofort wieder. (Distanz >, Dauer <)

-       Ihr verlagert euer Gewicht länger auf den hinteren Fuß. (Dauer >, Distanz =)

-       Als nächstes macht ihr einen ganzen Schritt nach hinten, geht sofort wieder nach vorne und belohnt euren Hund. (Distanz >, Dauer <)

-       Nun entfernt ihr euch für 1-2 Sekunden einen ganzen Schritt vom Hund, bevor ihr nach vorne geht und belohnt. (Dauer >,  Distanz =)

-       Jetzt im Wechsel Dauer und Distanz verlängern.

-       Macht ihr einen Punkt schwieriger, solltet ihr einen anderen Punkt einfacher machen und dann langsam beide Schwierigkeitsstufen annähern.

 

Ihr seid bei 4-5 Metern und ca. 10 Sekunden:

-       Ihr könnt den Faktor Dynamik oder Reizstärke verändern. Der Hund wird für kleine Schritte belohnt!

-       Ihr entfernt euch schneller vom Hund. (Dynamik >)

-       Ihr habt ein Spielzeug in der Hand, wenn ihr euch vom Hund entfernt. Mit diesem wird anfangs leicht gewedelt (gerade Körperhaltung), dann wird das Werfen angetäuscht oder man wirft sich den Gegenstand selber hoch.  (Dynamik >, Reizsstärke =)

-       Der Gegenstand wird bei selber Distanz auf den Boden gelegt.

-       Der Gegenstand wird aus ca. 5 cm Höhe neben den eigenen Fuß fallen gelassen. (Dynamik >, Distanz=)

-       Der Gegenstand wird aus 10 cm Höhe fallen gelassen. (Dynamik >, Distanz =)

-       Die Dynamik wird gesteigert, bis der Gegenstand hinter sich geworfen werden kann. (Ihr steht immer noch frontal zum Hund in 4-5 m Abstand)

-       Wenn der Level Dynamik ausgereizt wurde, wird der Faktor Distanz verändert.

-       Anfangs wurde es schwieriger, um so größer die Distanz wurde. Jetzt wird es schwieriger, umso näher ihr am Hund seid und werft.

-       Ihr geht nur noch 3,5 m vom Hund weg und fangt wieder bei Schritt 1 der Dynamik an: Gegenstand neben sich legen. Hund belohnen. Usw. 

 

Reizstärke:

-       Ihr habt bei vorheriger Übung mit einem relativ langweiligen Spielzeug angefangen

-       Jetzt nehmt ihr ein Spielzeug, welches für den Hund interessanter ist.

-       Ihr fangt wieder bei Schritt 1 an. Weggehen – zurück zum Hund gehen – belohnen. 

-       Weggehen, Gegenstand hinlegen, zurück zum Hund – belohnen

-       Usw.