Objektsuche

Hier möchte ich Ihnen die neue Beschäftigungsform "GoFind" vorstellen.
GoFind übersetzt heisst soviel wie: Gehe los und finde etwas.
Was der Hund finden soll wird vorher trainiert und benannt.
Diese Art der Arbeit nennt man „Anzeigen“. Anzeigen wird bei Polizei-, Jagd-, Rettungs- und z. B. Schimmelpilzspürhunden eingesetzt.
Wie der Hund den zu suchenden Gegenstand anzeigen soll kann grundsätzlich unterschiedlich sein. Jagdhunde können z. B. ein s.g. „Bringsel verweisen“. Ein Stück Leder welches sich am Halsband des Hundes befindet muss ins Maul genommen werden, als Zeichen dafür, dass der Hund fündig geworden ist. Damit führt der Hund seinen Halter zur Fundstelle.
Rettungshunde zeigen z. B. durch Bellen an, dass sie eine verletzte Person gefunden haben.
Der Schimmelpilzspürhund kann durch Kratzen an einer bestimmte Stelle anzeigen, dass er in einem Zimmer Schimmelpilzbefall entdeckt hat.
Bei den Polizeihunden, voranging Sprengstoffsuchhunde, kann eine Anzeige durch Hinsetzen oder Hinlegen erfolgen.

Beim GoFind lernen die Hunde durch Hinlegen und Berührung des Gegenstandes mit der Nase den zu suchenden Gegenstand anzuzeigen.

Der Beginn des Trainings sieht so aus, dass zunächst das Berühren des ausgewählten Gegenstandes; z. B. eine Münze, belohnt wird. Berührt der Hund die Münze zuverlässig mit der Nase, wird das Verhalten, bzw. der Gegenstand, benannt. Jetzt soll der Hund die Nase immer länger am Gegenstand halten. Als nächstes wird das Verhalten in der Ablage („Platz“) trainiert.

Unsere Hunde haben nun gelernt, einen zuvor konditionierten Gegenstand (z. B. eine bestimmte Münze), ruhig und im "Platz" durch berühren mit der Nase anzuzeigen. 
Die Bestätigung erfolgte immer durch den "Clicker".
Dabei werden die Hunde zunächst auf das Geräusch konditioniert. 
Click = Leckerchen. Somit erhält das vorherige neutrale Geräusch eine Bedeutung (siehe auch Pawlowscher Hund). Solange nach dem gehörten Geräusch immer ein Belohnung folgt, bleibt die Erwartungshaltung beim Hund "Click = Leckerchen". Fehlt diese Konsequenz, wird das Geräusch wieder neutralisiert. Der Vorteil des Clicker liegt definitiv darin, das erwünschte Verhalten besser einfangen zu können. Das Zeitfenster, welches dem Hund ermöglicht eine Verknüpfung zwischen seiner Handlung und einer nachfolgenden Konsequenz herzustellen, beträgt teilweise Zehntelsekunden. Bis ich ein Leckerchen rausgekramt habe, weiß der Hund eventuell garnicht mehr, wofür er dieses erhält. Zum anderen kommt das Geräusch des Clickers praktisch nie im gewohnten Alltag vor. Somit nutzt es sich nicht ab. Ein weiterer Vorteil: Der Hund konzentriert sich auf die Aufgabe und nicht auf ein in der Hand gehaltenes Leckerchen. Der "Click" teilt dem Hund mit, dass er etwas richtig gemacht hat, darauf hin kann die richtige Belohnung ruhig etwas zeitversetzt erfolgen. Also, bis man das Leckerchen rausgekramt hat.
Bevor wir nun den Gegenstand vertecken, müssen wir dem Hund zunächst beibringen, dass er den Gegenstand auch anzeigen soll, wenn wir ihn nicht direkt in der Hand halten.
Also: Hand abbauen + Distanz aufbauen. Gerade die Hunde, mit denen vorher Apportiertraining gemacht wurde, neigen dazu, den Gegenstand nicht mehr anzuzeigen, sondern ihn apportieren zu wollen. Sie kratzen daran rum und versuchen ihn in die Schnauze zu bekommen. 
Daher lege ich zunächst den Gegenstand unter etwas schweres, damit der Hund es nicht verschieben kann. Ihm bleibt also nichts anderes übrig, als sich abzulegen. Alle anderen Verhaltensweisen werden von uns ignoriert und durch ausprobieren wird er irgendwann das gewünschte Verhalten zeigen.
Anfangs kann ich die Hand noch am "Beschwerer" halten. Diese wird dann aber von mal zu mal weiter weggehalten. Wenn ich anfangs in der Hocke war, muss ich das ganze nun im Stehen trainieren. Ich entferne mich also Stück für Stück, bis der Hund zielstrebig zum "Versteck" geht und eine sichere Anzeige macht.
Nach einigen Wiederholungen laufen die Hunde nun bereits zielstrebig zum Gegenstand und legen sich zügig davor ab. Irgendwann sollen die Hunde aber auf einer größeren Fläche den versteckten Gegenstand suchen und solange dort liegenbleiben, bis Herrchen oder Frauchen bei ihm angekommen ist. 
Daher gilt es nun folgendes zu trainieren:
Zum einen werden immer mehr mögliche Verstecke angetäuscht, zum anderen soll die Dauer der Anzeige ausgeweitet werden. 
Um die Dauer zu verlängern, wird der Hund immer später durch den Click bestätigt. D. h. es wird einen Moment länger gewartet, bis der bestätigende Click ertönt. Das sind anfangs eher Zehntelsekunden die zu mehreren Sekunden am Stück werden. Falls es dem jeweiligen Hund hilft, kann er durch die monotone und ruhige Stimme des Halters, z. B. durch ein "Priiiiiiiima"  ermuntert werden, weiter mit der Nase am Gegenstand zu bleiben. Manche Hunde unterbrechen dann das gewünschte Verhalten, bei denen arbeite ich ohne Stimme.
Bei einer richtigen Suche läuft der Hund unangeleint einen Raum oder eine Fläche ab. Der Halter wird also nicht immer neben dem Hund sein, wenn er den zu suchenden Gegenstand gefunden hat und anzeigt. Der Hund soll aber nicht aus der Distanz heraus bestätigt werden, sondern erst, wenn der Besitzer beim Hund eingetroffen ist. Somit kann direkt überprüft werden, ob der Hund eine korrekte Anzeige macht. Die Dauer der Anzeige wurde bereits verlängert, aber bisher immer neben dem Hund stehend. Jetzt kommt also etwas für den Hund Neues hinzu. Sobald der Hund korrekt abliegt, bewegt sich der Halter in einem ruhigen Tempo, ohne zu schleichen, auf den Hund zu. Es wird noch nicht geclickt! Einige Hunde heben sofort den Kopf, sobald der Besitzer auf den Hund zugeht. Da der Hund aber solange mit der Nase am Gegenstand bleiben soll, bis der Mensch bei ihm ist, muss daran gearbeitet werden, dass der Hund den Kopf zukünftig nicht mehr hebt, sondern ruhig liegen bleibt. Am effektivsten ist es, einfach stehen zu bleiben und zu warten, sobald der Hund den Kopf hebt, bis wieder die korrekte Position eingenommen wird. Erst dann geht man weiter auf den Hund zu.
Was gibt es noch zu beachten, um demnächst eine richtige Suche im Wohnzimmer, im nachgebauten Trümmerfeld oder im Wald erfolgreich zu absolvieren?
Die verschiedenen Trainingsschritte wie Distanz, mehrere Versteckmöglichkeiten und Dauer der Anzeige müssen alle einzeln  sauber ausgearbeitet werden, bevor sie zusammengefügt werden. Es darf nicht vergessen werden, an unterschiedlichen Orten zu trainieren. In der Anfangszeit ist es sinnvoll, bei einem Ortswechsel die Aufgabe nicht zu schwierig zu gestalten, weil der Hund alleine durch die neue Gegend genug zu verarbeiten hat. Zudem sollte der Gegenstand auch immer wieder von anderen Personen vesteckt werden, ansonsten kann es passieren, dass der Hund einfach nur der Spur "seines" Menschen folgt, statt alle möglichen Verstecke ordentlich abzusuchen. 

Beschäftigungskurse für Ihren Hund gibts HIER